... obwohl gerade die Fussball- Europameisterschaft läuft, bezieht sich die Frage hier nicht auf mögliche Gewinner der EM 2024, sondern auf eine der am meisten gestellten Fragen bei der Wahl eines Geigenbogens. Und immer wieder scheinen sich bei dieser Frage die Geister zu scheiden.
Nachdem FX Tourte in Frankreich Anfang des 19 Jahrhunderts die moderne Bogenform entwickelt hat, haben um die Jahrhundertwende von 19.zum 20. Jahrhundert Solisten wie Eugène Ysaë Bögen von Pecatte und Sartory gespielt, und die Französischen Bögen berühmt und begehrt gemacht.
Zur fast gleichen Zeit hat in Deutschland CW Knopf ( wie in England J. Dodd) angefangen Bögen in fast schon moderner Form zu bauen ( siehe unterster Bogen auf der rechten Seite), und die Grundlage für moderne deutsche Bögen gelegt. Deutsche Bogenbauer haben sowohl eigene Modelle entwickelt, als auch nach französischen Vorbildern wie Tourte, Peccatte und Voirin gearbeitet. Bogenbau-Familien wie Knopf, Nürnberger oder Pfretzschner haben hervorragende Bögen hergestellt. Als ich vor 30 Jahren mit dem Geigenbau anfing, genossen Deutsche Bögen keinen besonderen Ruf. In den letzten 15 Jahren fing man an die deutschen Bögen mehr zu schätzen, und inzwischen gibt es keine Zweifel mehr daran, dass deutsche und französische Bögen in einer Liga spielen können.
Frankreich ( links) Deutschland ( rechts)
v. oben nach unten: v. oben nach unten:
Louis Morizot Albert Nürnberger
Tourte Kopie, Fr, anonym 19/20. Jh Heinz Dölling
M L Pierrot August Rau
J. Poirson C W Knopf