Mittwoch, 19. Juni 2024

Deutschland oder Frankreich ?

... obwohl gerade die Fussball- Europameisterschaft läuft, bezieht sich die Frage hier nicht auf mögliche Gewinner der EM 2024, sondern auf eine der am meisten gestellten Fragen bei der Wahl eines Geigenbogens. Und immer wieder scheinen sich bei dieser Frage die Geister zu scheiden.

Nachdem FX Tourte in Frankreich Anfang des 19 Jahrhunderts die moderne Bogenform entwickelt hat, haben um die Jahrhundertwende von 19.zum 20. Jahrhundert Solisten wie Eugène Ysaë Bögen von Pecatte und Sartory gespielt, und die Französischen Bögen berühmt und begehrt gemacht. 

Zur fast gleichen Zeit hat in Deutschland CW Knopf ( wie in England J. Dodd) angefangen Bögen in fast schon moderner Form zu bauen ( siehe unterster Bogen auf der rechten Seite), und die Grundlage für moderne  deutsche Bögen gelegt. Deutsche Bogenbauer haben sowohl eigene Modelle entwickelt, als auch nach französischen Vorbildern wie Tourte, Peccatte und Voirin gearbeitet. Bogenbau-Familien wie Knopf, Nürnberger oder Pfretzschner  haben hervorragende Bögen hergestellt. Als ich vor 30 Jahren mit dem Geigenbau anfing, genossen Deutsche Bögen keinen besonderen Ruf. In den letzten 15 Jahren fing man an die deutschen Bögen mehr zu schätzen, und inzwischen gibt es keine Zweifel mehr daran, dass deutsche und französische Bögen in einer Liga spielen können.


           Frankreich ( links)                                        Deutschland ( rechts) 

           v. oben nach unten:                                         v. oben nach unten:

            Louis Morizot                                                 Albert Nürnberger

            Tourte Kopie, Fr, anonym 19/20. Jh                Heinz Dölling

             M L Pierrot                                                      August Rau

            J. Poirson                                                          C W Knopf

 


Wem weder französische, noch deutsche Bögen zusagen, kann auf englische, oder beim Neubau, auf amerikanische ausweichen.

Donnerstag, 9. Mai 2024

Reparaturnetzwerk

 

Wien ist aus vielen Gründen eine tolle Stadt - nicht nur wegen der gelebten Musik, der Kunst, der Kultur, der Natur und vielem mehr, sondern auch, weil die Stadtverwaltung sehr engagiert ist. Zum Beispiel bei der Wiener Umweltberatung. Die hat vor einigen Jahren das Reparaturnetzwerk initiiert - ein Netzwerk von Handwerker/inn/en und Reparateur/inn/en, dass es der Bevölkerung erleichtern soll, kaputte Dinge wieder zu beleben, und somit einerseits Müllmengen zu reduzieren, aber auch Ressourcen zu sparen. Vor kurzem wurde ich im Reparaturnetzwerk aufgenommen, und darf gleich bei zwei guten Aktionen mitmachen.



Am 17. und 18. Mai geht's los, ich werde mit meinen Kolleg/inn/en von Violin Craft Vienna bei der Repair fair Wien ausstellen. Mit dabei sind viele Reparaturbetriebe, man kann auch mit beschädigten Dingen hinkommen und sie dort anschauen und eventuell sogar reparieren lassen. Wir freuen uns auf viele Besucher.

Nach der Repair Fair wird der Wiener Reparaturbon wieder für ein paar Monate zu haben sein, das heisst, dass die Stadt Wien Reparaturen bei den teilnehmenden Betrieben mit bis zu 50% - maximal € 100 Euro fördert. 

Mehr Informationen gibt es auf:

https://mein.wien.gv.at/wienerreparaturbon/#/

https://www.wien.gv.at/umweltschutz/repairfair.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR3tKXu8-KmTaQo8-weGRaDw3hRZGIfrXKCGgdb1OzINISYZPp3jxmsksMY_aem_AQjlXfwU5Ph6NpdGJv3d6LvDZuA2UNQ7RO-7YeRgtDsOTZC6ec7KBdrnbJO9heaxzPRYInwe4AjuU7ozyMK9Uv5Z

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